VÖ: 25. November 2022 Format: Album (LP / CD / Digital) EAN CD/LP: 4250137288048 / 4250137288055 Label: Waldinsel Records (LC 97066) Vertrieb: Broken Silence Laufzeit: 40 Minuten, 9 Titel
Herkunft: Konstanz, Berlin und unterwegs Genre: Liedermacher / Songwriter
RADIO Airdate: 21. November 2022 Anspieltipp: Meine Leute
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Eine ungewöhnliche Platte
Rüdiger Bierhorst singt auf seinem neuen Album über Niedergeschlagenheit, Angst, Melancholie und Liebeskummer - und schöpft Hoffnung daraus
Eine weise Entspanntheit durchzieht dieses fantastische Album, schreibt der Berliner Lesebühnenautor Thilo Bock in seinen Linernotes zum vierten Soloalbum von Rüdiger
Bierhorst und ist damit eigentlich schon am Kern dieser Platte, im Zentrum des Kreisels. Sah man sich von Bierhorst solo und als Teil der Monsters Of Liedermaching in der Vergangenheit eher zu
seligen Mitsingnächten eingeladen, wie Thilo Bock sagt, sei es nun Zeit gewesen für eine ungewöhnliche Platte, wie Bierhorst selbst sagt. Bierhorst ist hier vielmehr
Geschichtenerzähler, läßt Platz für Stimmungen und Bilder, in denen man auf Entdeckungsreisen gehen, es aber auch bleiben lassen darf. Zu gescheit will er auf keinen Fall wirken.
Wir haben vieles rausgefunden. Zum Beispiel: Raum macht was mit Zeit. Und alles ist mit allem verbunden, singt er im Lied "Muscheln nennen Fische Vögel", schließt jedoch mit Ich glaube,
das geht mir zu weit. Er läßt seine Gedanken lieber frei in eine Gitarrenatmosphäre münden, setzt auf einen ganz eigenen Sound, so wie es Vorbilder wie Pink Floyd oder Peter
Gabriel taten, und erinnert mit seiner Harmonieverspieltheit und Opulenz fast schon an die Supergroups der Siebziger.
Bierhorsts letztes Soloalbum "Unerreichbar" erschien 2010. Eine lange Zeit, aber nicht zuletzt dem großen Erfolg geschuldet, den der gebürtige Konstanzer mit seiner Gruppe Monsters Of
Liedermaching feierte, die als eine Art verquere Liedermacher-Boygroup mit ihrem Album "Schnaps und Kekse" 2012 sogar die Top20 der deutschen Albumcharts erreichten. Und nun meldet sich Bierhorst -
völlig gegen den Strich - mit einem Album zu Wort, das ausschließlich Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Angst, Melancholie und Liebeskummer thematisiert, ohne allerdings dabei
gefühlsduselig zu werden oder eine Ausweglosigkeit zu bejammern. Ganz im Gegenteil ist es für ihn trotzdem und vielleicht auch gerade deswegen ein positives Album, das die Liebe und die
Hoffnung feiert.
1963 in Konstanz am Bodensee geboren, zieht Rüdiger Bierhorst, nach ersten musikalischen Gehversuchen in der Schülerband, 1986 nach Berlin um Rechtswissenschaften zu
studieren. Nebenbei absolviert er erste Auftritte als Solokünstler, bevor er 1996 nach Bonn weiterzieht, dort das Studium abbricht und erste ernstzunehmende künstlerische Tätigkeiten
in Angriff nimmt, die 1999, zurück in Berlin zur Veröffentlichung ders ersten Solo-CD "Ohne Gewähr" führen. 2003 ist er zu Gast beim Hamburger Rockspektakel, wo er sich spontan
mit den anderen Liedermachern des Abends zu einem gemeinsamen Auftritt zusammentut. Wie gut diese Idee war, zeigt sich daran, daß die "Monsters of Liedermaching" noch heute bestehen und
regelmäßig deutschlandweit auf Tour und auf großen Festivals zu Gast sind. Acht CDs wurden in dieser Formation bisher veröffentlicht, das Album "Schnaps und Kekse" erreichte
sogar Platz 18 der deutschen Albumcharts. Eine weitere Kollaboration ergab sich 2005 mit dem Pianisten Sven Panne, mit dem er als Duo "PanneBierhorst" zwei Live-Alben herausbrachte. Solo erschien
2005 auch das Album "Ich jetzt", 2010 dann die CD "Unerreichbar". Seit seiner Verabschiedung aus dem festangestellten Arbeitsleben im Jahr 2010 ist Bierhorst nun unentwegt als Solist oder mit
PanneBierhorst oder den Monsters of Liedermaching unterwegs.
In recht surreale Welten entführt das Soloalbum vom Monster of Liedermaching Rüdiger Bierhorst. Ruhige Stücke sind es zumeist, zum Teil von betörender und
verstörender Harmonie, die es aber in sich haben. Lieder von atmosphärischer Dichte mit geheimnisvollen Inhalten, Empfindungen, Stimmungen, Gefühlen, Ängsten und Bildern. Es
schwebt es etwas existenziell Bedrohliches über ihnen.
Autor Rainer Katlewski über das aktuelle Album "Im Zentrum des Kreisel" von Rüdiger Bierhorst.
Whiskey Soda Onlinemagazin | Rezension | 17.02.2023
Still und tiefsinnig vorgetragene Klänge, die, in bester Liedermacher-Manier, hauptsächlich von Rüdigers akustischer Gitarre begleitet werden, ganz sorgsam und
pointiert ergänzt durch Schlagzeug, Cello, Synthesizern, Klavier oder Spinett.
Redakteur Wolfgang Gouterney über das neue Soloalbum von Rüdiger Bierhorst: allen, (...) die gerne über den Tellerrand hinausschauen, und die andere Seite von Herrn
Bierhorst noch nicht kennen, sei dieses Werk, trotz der (vermutlich gewollten) teilweisen Sperrigkeit, empfohlen.
LEO Magazin / Die Rheinpfalz | Rezension | 05.01.2023
(...) ein gefühlvolles Stück Musik mit melancholischer Grundstimmung und wohlgesetzten philosophischen Gedanken.
Redakteurin Gisela Huwig über das neue Soloalbum von Rüdiger Bierhorst: Dem kompletten Albumwohnt ebenso wie jedem einzelnen Track eine eigene, sorgfältig
herausgearbeitete Dramaturgie inne, was ihm eine besondere Magie verleiht.
Er wagt einen fast schon weisen und irgendwie auch romantischen Blick auf ein Leben, in dem großartige Momente und Ungereimtheiten gleich willkommen sind.
Autor Willi Scheiner über das neue Soloalbum von Rüdiger Bierhorst: Auf dem neuen Werk singt Bierhorst fast schon sanftmütig zu einem breitwandigen Akustikgitarrensound,
der den Klang der Supergroups der Siebziger zum Vorbild hat, über liebenswerte alltägliche Unzulänglichkeiten.
www.rock-fanatics.de | Interview | 18.12.2022
Es ist auf jeden Fall ein melancholisches Album (...) Ich wollte ein Album machen, dass ein Gefühl oder besser gesagt eine Stimmung auslebt und nicht in vierminütige
Einheiten zerhackt.
Rüdiger Bierhorst im Interview mit Autor Oliver Lippert. Ein Gespräch über das aktuelle Studioalbum „Im Zeichen des Kreisels“, Corona, Stress, Depression, Angst,
Schlaganfall, Trennung und einiges mehr.
Die bedrückende Stimmung kommt auch wirklich raus und es ist schön, mal diese Seite kennenzulernen. Gerade auch, wenn man Rüdi bisher nur von den Monsters
kennt.
Autor Oliver Lippert über das neue Album von Rüdiger Bierhorst.
Belgischer Rundfunk 1 | Chansons, Lieder und Folk | 21 & 28.11.2022
Es ist, wie es ist. Allein zu erkennen, wo man steht, was mit einem passiert, was man fühlt, das hilft schon weiter.
Redakteur Markus Will über das neue Album von Rüdiger Bierhorst: In den zwölf Jahren (!) seit seinem letzten Soloalbum hat es einiges an Treibgut angespült.
Rüdiger Bierhorst sortiert, was da aufgelaufen ist, und die Bilanz ist schwer verdaulich: Niedergeschlagenheit, Angst, Melancholie, Liebeskummer sind die Flecken in den Jahresringen, die er auf
seiner musikalischen Drehbank freilegt, ohne zu weisen Schlüssen oder reifer Versöhnung überzugehen.
Aachener Nachrichten / Zeitung | Musik | 25.11.2022
Hippie-Parka und Depeche Mode? Man könnte ihm glatt eine mutige Form der Widerborstigkeit vorwerfen. Aber wehe, er sitzt auf der Bühne oder im Studio! Dann schlägt
sein Herzblut zu und er deutet mit brummender Folk-Akustikgitarre kurzerhand den Nachthimmel neu.
Autor Michael Loesl über das neue Album "Im Zentrum des Kreisels" von Rüdiger Bierhorst.